Wien (energate) - Smatrics EnBW will heuer 100 neue Ladepunkte mit bis zu 300 kW ans Netz bringen. Damit werden bis Ende des Jahres 600 Ladepunkte des Ladenetzbetreibers in Betrieb sein. Dies sei Österreichs größtes öffentliches Schnell-Ladenetz, so Geschäftsführer Hauke Hinrichs. Die Leistung der Ladesäulen ermögliche es, in etwa fünf Minuten genug Strom für eine Fahrt von 100 Kilometern zu laden. Der Strom soll vollständig aus Erneuerbaren stammen. Die Lieferung der Energie übernimmt der Energiekonzern Verbund, dem Smatrics mehrheitlich gehört. Die Firma Smatrics EnBW ist wiederum ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem deutschen Energiekonzern EnBW.
Die Ladepunkte des österreichisch-deutschen Unternehmens befinden sich vor allem entlang der Westautobahn A1 und der Schnellstraße S6. In St. Pölten etwa sei an einem Bauhausmarkt ein Ladepark mit 20 Ladepunkten geplant, hieß es. Auch bei Semmering und Spielberg seien neue Ladesäulen geplant. Außerdem installiert Smatrics EnBW heuer Ladetechnik in Bad Ischl und im Ennstal sowie in Wien, Kärnten, dem Burgenland und Oberösterreich.
Künftig will das Unternehmen den Ausbau fortsetzen und sucht daher weitere Partner und Grundstücke. Zuletzt hat Smatrics EnBW eine Partnerschaft mit der Lebensmittelkette Rewe abgeschlossen (energate berichtete). In Deutschland übernimmt Smatrics, also der österreichische Dienstleister allein, aktuell 750 und alle künftigen Ladepunkte der Deutschen Bahn (energate berichtete).
Neuzulassungen steigen - Gesamtanteil bleibt einstellig
Die Anzahl an Neuzulassungen bei Elektroautos in Österreich wächst weiter. Im Vorjahr waren bei den Neuzulassungen rund 16 Prozent reine Elektroautos (energate berichtete). Im Verhältnis zum Gesamtbestand der zugelassenen PKW in Österreich ist der Anteil der Elektroautos mit rund eineinhalb Prozent allerdings weiterhin recht bescheiden. Auch eine neue Umfrage der Beratungsgesellschaft Deloitte bescheinigt Autokäufern in Österreich nur ein geringes Interesse an Elektroautos. Für die Mehrheit der Befragten gibt es eine Reihe von Unsicherheiten bei der Reichweite, dem hohen Preis und auch bei der Frage der Nachhaltigkeit (energate berichtete).
Anfang Jänner forderte Hinrichs deshalb weitere Vereinfachungen rund um das Laden von Elektroautos. Zu empfehlen seien unter anderem gesetzlich geregelte und einheitliche Standards bei der Abrechnung. Wegen des Eichrechts und der Technik ist derzeit die Abrechnung nach Minuten statt nach Kilowattstunden üblich. Das habe Nachteile für Kunden, so Hinrichs. /pm