Zug (energate) - Die beiden Konzerne Siemens und Shell wollen künftig beim Thema Wasserstoff enger zusammenarbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung haben die Unternehmen nun unterzeichnet. Im Mittelpunkt dabei sollen Projekte zur Herstellung von grünem Wasserstoff für industrielle Anwendungen bei Shell sowie die Bereiche Biokraftstoffe und chemische Kreislaufwirtschaft stehen, teilten Siemens und Shell gemeinsam mit. Die jüngst geschlossene Partnerschaft solle auch dazu beitragen, den Unternehmen den Weg zu einem Netto-Null-Betrieb zu ebnen. So will Shell unter anderem künftig Siemens und die Tochtergesellschaften mit kohlenstoffarmen Produkten beliefern, die die Emissionen in der gesamten Lieferkette und den Betriebsabläufen von Siemens reduzieren.
Shell und Siemens arbeiten bereits bei Holland Hydrogen 1 zusammen
Eine wichtige Rolle für die grünen Zukunftspläne der beiden Unternehmen solle der jüngst angekündigte Bau des Shell-Projekts Holland Hydrogen 1 (HH1) in der Maasvlakte in Rotterdam spielen. Mit einer Kapazität von 200 MW und 60 Tonnen Wasserstoff pro Tag soll HH1 eine der größten Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff weltweit und die größte in Europa werden (energate berichtete). Die Siemens-Geschäftseinheit Electrification and Automation wird hier nicht nur als Lieferant für die Energieverteilung und die Automatisierung von Umspannwerken beteiligt sein, sondern auch einen Wartungsvertrag für die Anlage, die 2025 in Betrieb gehen soll, erhalten.
Entwicklungszeit halbiert
Shell betont die Wichtigkeit von Kooperationen, gerade bei solch umfassenden Vorhaben. "Eine enge Zusammenarbeit mit Partnern ist für die Bereitstellung von kohlenstoffarmen Energielösungen für die Zukunft unerlässlich. Aufbauend auf unserer bestehenden Beziehung zu Siemens erwarte ich, dass diese Absichtserklärung unseren Teams eine noch engere Zusammenarbeit ermöglicht", sagte Graham Henley, Senior Vice President Engineering & Project Capability bei Shell. Die "kooperative und agile Arbeitsweise" habe bereits die ersten Erfolge gezeigt. Dank enger Abstimmung und Entscheidungsfindung auf täglicher Basis hätten die Partnerunternehmen die Entwicklungszeit für das Stromverteilungssystem nahezu halbieren können, von 18 auf 9 Monate. /ml