Bern (energate) - Im vergangenen Jahr haben die Schweizer Wasserkraftwerke mehr Elektrizität geliefert als noch 2020. Mehr als ein Viertel der rund 37 Mrd. kWh Strom stammten aus dem Kanton Wallis. Zweitgrösster Produzent war der Kanton Graubünden. Die Angaben stammen aus der Übersicht des Bundesamts für Statistik (BFS) zur Wasserkraft im Jahr 2021, die am 5. Mai veröffentlicht wurde. Die Zahlen zeigen, dass am 1. Januar 2022 in der Schweiz 682 Wasserkraftzentralen mit einer Leistung über 300 kW in Betrieb waren. 2021 waren es noch 677 gewesen. Die maximal mögliche Leistung ab Turbine stieg gegenüber dem Vorjahr um 18 MW. Neben den neu in Betrieb gesetzten Zentralen nennt das BFS Erneuerungen als Grund für den leichten Zuwachs. Die erwartete Energieproduktion der Kraftwerke stieg innert Jahresfrist von 36,741 Mrd. kWh auf 37,172 Mrd. kWh. Für einen weiteren Anstieg werden künftig die 20 Zentralen sorgen, die sich 2021 in Bau befanden. Ihre geplante Jahresproduktion beläuft sich auf 210 Mio. kWh.
Im vergangenen Jahr führte die ausserordentliche Korrektur der Zahlen der Grande Dixence SA alleine zu einer Zunahme um 395 Mio. kWh. Der Grund dafür sei, dass in ihren Zentralen auch Wasser turbiniert werde, das nicht der Grande Dixence SA konzediert sei, sondern direkt einem ihrer Aktionäre, schreibt das BFS. Die Kantone mit der grössten Produktionserwartung sind das Wallis mit 10,271 Mrd. kWh/Jahr (27,6%), Graubünden mit 7,993 Mrd. kWh/Jahr (21,5%), Tessin mit 3,567 Mrd. kWh/Jahr (9,6%) und Bern 3,331 Mrd. kWh/Jahr (9%).
Gemäss dem geltenden Energiegesetz soll die durchschnittliche jährliche Wasserkraftproduktion bis 2035 auf den Richtwert von 37,4 Mrd. kWh ansteigen. Das "Monitoring Energiestrategie 2050", das diese Entwicklung misst, stützt sich auf die Statistik der Wasserkraft. Allerdings setzt sich die massgebliche Zahl im Monitoring anders zusammen: Dazu werden von der erwarteten Energieproduktion der wirkungsgradbereinigte Verbrauch der Zubringerpumpen abgezogen und die effektive Produktion der Wasserkraftwerke mit einer Leistung unter 300 kW dazugezählt. Daraus ergibt sich für 2021 eine durchschnittliche inländische Produktion von 36,708 Mrd. kWh jährlich, womit sie 433 Mio. kWh über dem Wert von 2020 liegt. /yb