Bern/Fribourg (energate) - Gemäss Geothermie-Schweiz wird das Potenzial der Geothermie hierzulande in immer schnellerem Tempo ausgeschöpft. Der Verband spricht diesbezüglich vor allem von einer grossen Dynamik in der Westschweiz. Zudem stimmen ihn aber auch neueste Entwicklungen aus der Deutschschweiz positiv. Zu den neuesten Entwicklungen aus der Deutschschweiz gehört dabei auch das erste bundeseigene mitteltiefe Geothermieprojekt. Dieses soll im nationalen Sportzentrum in Magglingen entstehen, wie der Verband anlässlich des Geothermie-Forum 2021 in Fribourg kommunizierte. In Magglingen realisiert das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) zurzeit mehrere Neubau- und Sanierungsprojekte für das Bundesamt für Sport (Baspo). Parallel dazu sollen die bestehenden dezentralen Gasheizungen abgebaut und durch zentral gewonnene Erdwärme aus rund 1.300 Metern Tiefe und ein neues Fernwärmenetz ersetzt werden. Ob das Projekt so umgesetzt wird, ist aber noch unklar: Laut dem BBL muss die Vermutung, dass im Untergrund von Magglingen warmes Tiefenwasser vorhanden ist, nämlich noch durch detaillierte Untersuchungen und eine Probebohrung bestätigt werden. Ist kein oder zu wenig warmes Wasser vorhanden, kommt eine zentrale Holzschnitzelheizung als Alternative zum Einsatz.
In Sachen Untergrunderkundung weiter sind laut Angaben von Geothermie-Schweiz die Kantone Genf und Waadt. In Genf werde der Untergrund derzeit mit 50.0000 Messungen flächendeckend erkundet, berichtet der Verband. Und weiter sei in der Waadt die Untergrunderkundung in 30 Gemeinden und über eine Fläche von 400 Quadratkilometern in den Bezirken Nyon und Morges abgeschlossen worden.
Auch Aktivitäten im Thurgau
Als weiteren Beleg für den Vormarsch der Geothermie lenkt der Verband die Aufmerksamkeit in die Ostschweiz. Dort habe die Thurgauer Regierung dem Parlament 30 Mio. Franken für die Untergrunderkundung beantragt, heisst es. Anvisiert würden dabei drei konkrete Geothermieprojekte für die Wärme- und Stromproduktion.
Geothermie-Schweiz beziffert das wirtschaftlich nutzbare Potenzial der Geothermie in der Schweiz auf mindestens 17 Mrd. kWh. Gemäss dem Verband entspricht dies einem Viertel des Wärmebedarfs. /mg